Am Samstag geht es dann richtig los: Der amtierende Bundesliga-Meister Bayer Leverkusen trifft im Supercup auf den Vizemeister 2023/24, den VfB Stuttgart (Anstoß: 20.30 Uhr MESZ). Nach drei spannenden Duellen in der vergangenen Saison stehen sich die aktuellen Toptrainer der Liga, Xabi Alonso und Sebastian Hoeneß, erneut gegenüber.
Im April fehlten den Stuttgartern nur Sekunden, um Leverkusen die erste Pflichtspielniederlage der Saison zuzufügen. Ein Sieg wäre auch verdient gewesen. Dank Toren von Chris Führich und Deniz Undav gingen sie blitzschnell mit zwei Toren in Führung und hatten zahlreiche Gelegenheiten, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Doch Leverkusen reagierte wie so oft auf dem Weg zu seiner ersten Meisterschale und verkürzte durch Alejandro Grimaldo den Rückstand, bevor Robert Andrich in der sechsten Minute der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit den fast unvermeidlichen Ausgleich erzielte.
Letztlich war es jedoch nicht überraschend, dass Stuttgart Leverkusen echte Probleme bereitete, wenn man bedenkt, wie sie sich die ganze Saison über geschlagen haben. Sie waren eines der sehenswertesten Teams der Bundesliga und sind würdige Konkurrenten in der UEFA Champions League. Dass sie die Werkself bis zum Ende unter Druck gesetzt haben, war ein weiterer Beweis ihrer Qualitäten.
Historische Saison
Vor der Saison 2023/24 hätten nur wenige vorhergesagt, dass das Aufeinandertreffen zwischen Leverkusen und Stuttgart am 31. Spieltag ein Spitzenspiel werden würde, und die Vorhersage eines Supercups mit Beteiligung der beiden Vereine wäre noch weit hergeholter gewesen. Man vergisst leicht, dass Stuttgart die Relegation brauchte, um am Ende der Saison 2022/23 in der Elite zu bleiben, während Leverkusen nach 12 Spielen in dieser Saison auf dem 16. Tabellenplatz lag.
Viele Spieler sind in den letzten 12 Monaten in den Vordergrund getreten und haben zur bemerkenswerten Wende beider Teams beigetragen, aber die beiden Trainer verdienen besonderes Lob. Unter Alonso hat Leverkusen 41 seiner 60 Bundesligaspiele gewonnen, was einer Siegquote von 68 Prozent entspricht, und die 2,3 Punkte, die er pro Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse erzielte, sind ein Vereinsrekord.
Hoeneß‘ Bilanz ist ähnlich: Er gewann 26 seiner 42 Ligaspiele bisher mit einer Quote von 2,1 Punkten pro Spiel.
Für Leverkusen führten diese Zahlen zum ersten Bundesligatitel des Vereins, den sie als erste Mannschaft holten, die eine ganze Saison ungeschlagen blieb. Stuttgart verzeichnete unterdessen seine Rekordpunktzahl in der Bundesliga und seine höchste Platzierung seit dem Erreichen der Tabellenspitze vor 17 Jahren.
Alonso und Hoeneß sind beide 42 Jahre alt und stehen am Anfang ihrer Karriere. Beide bestreiten zum ersten Mal einen Supercup als Cheftrainer – Alonso tat dies als Spieler zweimal.
Ähnlich wie bei dem spannenden 2:2-Unentschieden vor vier Monaten gehen die Teams in dieses Spiel mit nahezu gleichem Ergebnis. In jedem der vier Aufeinandertreffen der beiden Trainer in ihrer aktuellen Funktion gingen Hoeneß und Stuttgart mit 1:0 in Führung. Bisher konnten die Schwaben diese Auftaktniederlagen jedoch nicht in Siege ummünzen, sie spielten dreimal unentschieden und verloren im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 2:3.
Wird ihnen endlich der große Wurf gelingen? Sie müssen tun, was seit über einem Jahr keiner deutschen Mannschaft mehr gelungen ist – Alonsos Leverkusen schlagen. Das würde Hoeneß auch einen zweiten großen Pokal als Trainer einbringen, nachdem er Bayerns Reservespieler 2020 zum Titel in der 3. Liga geführt und damit seinen Platz als einer der besten Taktiker des deutschen Fußballs gefestigt hat.
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